Montag, 25. Juli 2016

Zeichentrickfilm

Zeichentrickfilm      

Was ist ein Zeichentrickfilm?

Ein Zeichentrickfilm ist eine Animationsart, welches aus vielen Einzelzeichnungen
besteht, die zeitlich so aneinadergereiht werden, dass eine Illusion der Bewegung entsteht, dafür werden pro Sekunde mindestens 12 Bilder benötigt, damit das menschliche Auge die Veränderung als flüssig wahrnimmt.
Die Zeichnungen entstehen traditionell am Leuchttisch oder digital am Zeichentablett. Zusammengefügt und koloriert werden diese heutzutage fast ausschließlich am Computer, da auf diese Weise viel Arbeitsaufwand erspart wird.

Zeichentrickfilm im Vergleich zu 3D Animation

Trotz des enormen Arbeitsaufwandes wird der Zeichentrick von vielen Künstlern und Animatoren der 3D Animation vorgezogen. Zum einen liegt das natürlich in den persönlichen Präferenzen des Filmemachers, doch zum anderen bietet der Zeichentrickfilm auch einige gestalterische Vorteile. Im Vergleich zur Computeranimation sind beispielsweise extreme Veränderungen in wenigen Posen viel einfacherer, damit können Veränderungen wie Metamorphosen mit wenig Arbeitsaufwand dargestellt werden. Auch ist bei dem Zeichentrickfilm die künstlerische Handschrift des Machers viel stärker zu erkennen.

Doch natürlich hat diese Animationstechnik auch Nachteile. Da jedes Bild einzeln gezeichnet werden muss, sollten die Figuren stilisiert sein und auf komplexe Elemente wie Muster und Texturen verzichtet werden.

Um den Produktionsaufwand eines Animationsfilmes möglichst zu erleichtern oder eine bestimmte Bildästhethik zu erzielen gibt es Hybridanimationen bei denen beide Techniken zusammen verwendet werden. Ein berühmtes Beispiel hierfür ist der Kurzfilm „Paperman“ von Disney.

Geschichte des Zeichentricks



Die Illusion der Bewegung durch Zeichnungen gelang erstmals im Jahr 1833, durch den Physiker Joseph Antoine Ferdinand Plateau, dem Erfinder des Phenakistiskop. Das Medium funktioniert auf ganz simple Weise. Auf einer Drehscheibe sind Zeichnungen von mehreren Bewegungsphasen abgebildet. Durch kleine Schlitze sieht der Betrachter die nacheinander die Bilder auf einem Spiegel.

Darauf folgten andere Erfindungen, wie das Daumenkino und das Zoetrop und schließlich das Praxinoskop. Bei beiden letzeren Methoden waren die Zeichnungen auf Transparenz in einer Trommel, welches manuell gedreht wurde. Während man beim Zoetrop die Bewegungsabfolge durch Schlitze in der Trommel sah, geschah dies bei dem Praxinoskop durch eine Wandprojektion. Aufgrund der begrenzten Bilderkapazität dieser Geräte waren keine Vorführungen über einer Länge von 15 Minuten möglich.

Auf dem Praxinoskop wurde auch der erste Zeichentrickfilm gezeigt, Pauvre Pierrot von Émile Reynaud aus dem Jahr 1892.Nach der Erfindung des Stopptricks im Jahr 1995 durch Alfred Clarks , war der Weg zum Zeichentrickfilm nicht mehr weit. Und nicht viel später, im Jahr 1906, erschien der Film Humorous Phases of Funny Faces von J. Stuart Blackton. Bei diesem Film wurden die Bilder, welche auf eine Tafel gemalt worden sind, abfotografiert und von einer Standardfilmrolle abgespielt. Der Film besteht aus mehreren voneinander unabhängigen Szenen, die sich nacheinander aufbauen und in denen unterschiedliche Dinge zu sehen sind, wie beispielsweise ei­­­­-n Mann der sein Regenschirm in die Luft wirft oder ein Clown der mit seinem Hut spielt. ­Die Aufnahme und Wiedergabeart dieses Filmes wurde maßgeblich für die Zeichentrickanimation und war bis zur Digitalisierung das Standard und wurde weiter perfektioniert.

Die Zeit von 1920 bis 1960 nennt man die Goldene Zeit des Zeichentricks, da in diesen Jahren sehr viele Animationen produziert worden sind. Es entstanden Charaktere wie Mickey Mouse und Bugs Bunny die bis heute ihre Bekanntheit wahren.

Zeichentrick heute

Im Bereich Zeichentrick sind heutzutage Serien viel stärker repräsentiert als im Bereich
Film. Dies liegt darin begründet, dass die großen Animationsstudios, wie Pixar, Dreamworks und Sony u.W. sich komplett der Computeranimation zugewandt haben.

Neben Fernsehserien werden auch Animes weitestgehend als Zeichentrick erstellt, was auch den Stil des Anime stückweit ausmacht. ­­­

Hayao Miyazaki bei der Erstellung einer Zeichentrickanimation. 



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