Sonntag, 7. Februar 2016

Slow-Motion

Slow-Motion Filmsprache


Slow-Motion, zu deutsch „Zeitlupe“, ist eine Methode um Bewegungsabläufe verlangsamt darzustellen. Eine Slow-Motion Aufnahme entsteht dadurch, dass die Anzahl der aufgenommenen Bilder pro Sekunde erhöht wird. Man spricht hierbei auch von einer erhöhten Framrate. Regulär liegt die Framerate bei 24 Bildern pro Sekunde. Bei einer Slow-Motion Aufnahme hat man eine Aufzeichnung von 120 bis hin zu 10.000 Bildern pro Sekunde. Je schneller der Prozess in der Realität, desto mehr Bilder braucht man pro Sekunde.
Das aufgenommene Material wird dann in einer normalen Geschwindigkeit wiedergegeben (24-Frames pro Sekunde), wodurch der Slow-Motion- oder auch Zeitlupeneffekt entsteht. Diese Technik nennt sich im Fachjargon „Overcranking“.

Das grundlegende Prinzip der Slow-Motion geht auf die Erfindung des Österreichers August Musger zurück, der am 03. September 1904 das Patent für die Konstruktionspläne zu seinem „Serienapparat mit Spiegelrad“ einreichte.
1916 wurde das erste Gerät zur Herstellung von Zeitlupenaufnahmen von der Dresdner Firma Erntemann der Öffentlichkeit vorgestellt, welches auf den Grundlagen von Musgers Erfindung basiert.

Die Slow-Motion oder auch Zeitlupe wird seit den Anfängen des Kinos als beliebter und spektakulärer Spezialeffekt eingesetzt. Es ist ein aussergewöhnliches Stilmittel, das sich in vielen Bereichen verbreitet hat. Von Dokumentar- und Spielfilm über Werbefilm und Videoclips bis hin zu TV-Sportreportagen wird es immer wieder genutzt.

Auf vielen bekannten Videoplattformen kann man sehen, dass sogar einige Hobbyfilmer und -Fotografen sich von dem Stilmittel begeistern lassen. Dadurch schaffen Sie faszinierende Bilder von platzenden Melonen bis hin zum Wassertropfen der auf die Wasseroberfläche auftritt.
Ein gutes Beispiel bietet der Berufsfotograf Daniel Nimmervoll, der mit seinen immer wieder neuen Ideen beeindruckende Bilder schafft.




Auch im Filmbusiness gibt es immer wieder visionäre Filmemacher, die Zeitlupe nicht nur achtlos als ein beliebiges Stillmittel sehen oder verwenden, sondern es zur Schaffung unvergesslicher Filmszenen verwenden.

Slow-Motion wird in vielen Filmgenres angewandt. Ein Beispiel kommt aus dem Film „The Wolf of Wall Street“ von Martin Scorsese aus dem Jahr 2013. Der Film spielt in den 1980er Jahren und handelt von dem Börsenmakler Jordan Belfort. In der Szene wird einer der vielen Drogenräusche des Börsenmaklers in Slow-Motion gezeigt. Der  Effekt gibt der ganzen Situation eine gewisse Selbstironie und Witz. Martin Scorsese schaffte damit eine eher ungewöhnliche Szene, da Slow-Motion selten in Filmbiografien verwendet wird



Häufiger ist das Stilmittel Slow-Motion in Szenen zu finden, die ein gewisses Aktionpotenzial besitzen. So hat das Kriegsdrama „The Hurt Locker“ aus dem Jahr 2008, der sechs Oscars gewann und bei dem Kathryn Bigelow Regie führte, eine eher typischere Szene für Slow-Motion zu bieten.

In dem Drama geht es um ein Team des Explosive Ordnance Disposal (Kampfmittelbeseitigung) der US-Armee, das im Jahre 2004 im Irak stationiert sind.

In der Szene explodiert ein Sprengsatz, der durch das Team entschärft werden sollte. Durch die Slow-Motion wurde erreicht, dass die Explosion, die wenn überhaupt nur wenige Sekunden andauert, genau gezeigt werden kann. Das Ausmaß der Explosion ist so für den Zuschauer viel besser zu erfassen.



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