Dienstag, 2. Februar 2016

Digitale Effekte

Digitale Effekte (oder auch visuelle Effekte) am Beispiel: Avatar – Aufbruch nach Pandora (James Cameron's Avatar) [2009]

Was sind Digitale Effekte?
Die Definition von visual effects ist nicht eindeutig, da auch andere Bezeichnungen hierfür zur Verfügung stehen, wie: special effect, special visual effect, digital effect etc..
Visuelle Effekte (engl. Visual effects (VFX) sind Effekte in Filmen, die heutzutage meist digital mit Computern in der Postproduktion erzeugt werden (≠ Spezialeffekte (SFX), die direkt am Set gedreht werden).
Avatar – Aufbruch nach Pandora war aber eine Ausnahme, was die Erzeugung in der Postproduktion betrifft. James Cameron konnte seine Darsteller und Avatare in der fast fertigen computergenerierten Landschaft über einen Monitor live betrachten.
Um eine erste Darstellung kostengünstiger zeigen zu können, werden postvisions erstellt, die die Szene ungerendert, ohne Lichtberechnung oder ähnlicher aufwendiger Bearbeitung wiedergeben.
Bevor für visuelle Effekte Computer genutzt wurden, erzeugte man sie oft durch optische Prozesse, z. B. Doppelbelichtung oder das Durchbelichten von mehreren aufeinandergelegten Film- und Maskenlayern.
Heute arbeitet man bei VFX oft mit 3D-Grafiksoftware.

Zweck
Diese Effekte werden verwendet, um Filmmaterial aufzubessern oder um bestimmte Effekte zu erzielen, die anders nicht oder nur sehr umständlich zu erreichen wären. VFX müssen real wirken, damit der Zuschauer die Illusion der Handlung glaubhaft verfolgen kann.
Es gibt zwei unterschiedliche, am Computer erstellte Viuselle Effekte:
Visible VFX:
Visible oder sichbare VFX sind Effekte, die sehr aufällig sind, so zum Beispiel die Laufmaschinen aus Avatar – Aufbruch nach Pandora oder die Autobots in Transformers.
Invisible VFX:
Invisible oder unsichtbare VFX sind Effekte, die man im fertigen Film nicht mehr wahnimmt, z. B. das Ersetzen von einem Greenscreen. → Diese Effekte werden häufig wegen Kostenersparnis eingesetzt.

Visuelle Effekte können beträchtliche Summen kosten, aber rentieren sich meistens, da das Bauen eines Filmsets noch teurer werden würde.
Es gibt drei wesentliche Gründe für die Anwendung von VFX:
  1. Der Regisseurs kann alle Freiheiten nutzen, um seine Filmgeschichte dem Zuschauer entgegen zu bringen
  2. Gefahrenminimierung für die Schauspieler und Stuntdouble
  3. Kostenfaktor (oft wird nur ein Teil der Kulisse nachgebaut und durch CGI oder matte painting generiert).
Verschiedene Visual Effects:
  1. Rotoscopie: Makieren von Personen und Objekten, um sie aus einem Schnittbild freizustellen (wenn die Verwendung von einem Greenscreen nicht möglich ist, wird in der Regel rotoscopie verwendet).
  2. Greenscreen: Green- und Bluescreen gehören zu den an meisten eingesetzten Effekten. Die verwendete Screenfarbe kann dann in der Postproduktion durch verschiedene Hintergründe ersetzt werden.
  3. Matchmoving: Dies ist der Prozess der Bewegungsverfolgung, um Objekte und Hintergründe mit der Bewegung der Kamera zu synchronisieren. Danach folgt eine Digitalisierung der Kamerabewegung (es gibt 2D- und 3D Tracking). James Cameron hat in Avatar 3D Tracking verwendet. (Mehr dazu unter performance capturing)
  4. CGI: Computer generated Images sind häufig verwendete Effekte in Filmen. Sie zählen zu den 3D Grafiken, die am Computer generiert werden.
  5. Stereoskopie: Zuschauer kann mit Polfilterbrillen das Kinogeschehen farbecht betrachten. Dieser Effekt entsteht druch einen 7 cm Abstand (Augenabstand) zweier Kameras.
Avatar – Aufbruch nach Pandora
Avatar – Aufbruch nach Pandora ist ein Sience-Fiction-Film des Regisseurs James Cameron aus dem Jahr 2009. Dieser Film vermischt real gedreht und computeranimierte Szenen.
Rund vier Jahre von der Erde entfernt liegt Pandora – ein Planet, dessen reichhaltige Unobtanium-Vorkommen die existenziellen Rohstoffsorgen der Menscheit im Jahr 2154 auf einen Schlag lösen würde. So bricht eine Gruppe von Wissenschaftlern auf, um die Ureinwohnern Pandoras, den hochgewachsenen und in Stämmen organisierten Na'vi, Verhandlungen über die Kolonisation ihrer Heimat aufzunehmen. Darunter ist der an den Rollstuhl gefesselte Ex-Marine Jake Sully. Anstelle seines verstorbenen Bruders schlüpft nun Jake in die Haut eines Avatars – eines geklonten Na'vi-Körpers, der gleichzeitig als Vehikel und das diplomatisches Instrument dient. Bei seinen ersten Austritt in den Dschungel trifft er auf die Eingeborene Neytiri, zu der er im Laufe der Zeit eine Beziehung aufbaut. Jake lernt die Lebensweise der Na'vi zu respektieren und nimmt schließlich einen Platz in ihrer Mitte.


Guy Williams, VFX Supervisor von Weta Digital (unter der Leitung dieser neuseeländischen Firma entstanden die visuellen Effekte) erklärte in einem Interview die vielfältigen Spezialeffekte von Avatar.

Da der ganze Film in 3D Stereo aufgenommen wurde, mussten die grafischen Effekte so erzeugt werden, das sie auch in 3D funktionieren, d. h. dass u. a. Der Großteil der Effekte vor der Kamera generiert werden mussten. 

Der Planet Pandora (z. B. mit seinen fliegenden Halleluja-Bergen und den Ureinwohnern, den Na'vi und der außerirdischen Flora und Fauna) zeigt es eine große Bandbreite digitaler Effekte.
Die Wasserfälle im Dschungel von Pandora sind alle Flüssigkeitssimulationen mit Partikelsystemen. Diese wurden dazu genutzt, den Nebel und die Luftabsorption des Wassers zu erzeugen. 

Ein neu entwickeltes System für Subsurface Scattering (Volumenstreuung), berechnete die richtige Lichtfarbe und ihre Einflüsse auf die Körperfarbe bei Eintritt in das Medium (hier zum Beispiel Haut). Dies ermöglichte zum Beispiel, blaue Haut mit rotem Blut zu erzeugen, ohne das dieses Lila wurde. Außerdem wurden hierdurch auch neue Fluid Solver geschaffen, die die Wassereffekte, die großen Feuereffekte und Rauch berechneten.

Ein weiteres Tool , das für diesen Film entwickelte wurde, war Spherical Harmonics (Kugelflächenfunktionen). Wenn die Spherical Harmonics berechnet waren, konnte man in kurzer Zeit realistische Lichtstimmungen erreichen.

Ein sehr wichtiger Bestandteil von Avatar – Aufbruch nach Pandora war das Performance Capturing. Der Film enhält einen sehr großen Anteil an fotorealistischen und computergenerierten Fiugren, die mit dem Motion-Capture-Verfahren animiert wurden. Für dieses Verfahren waren technische Neuerungen (z. B. die performance-capture-stage) erforderlich, mit der die Mimik und emotionale Reaktionen der Schauspieler anhand von Makierungen im Gesicht und am Ganzkörperanzug erfasst, am Computer verarbeitet und schließlich auf die computergenerierte Figur übertragen werden konnte.


Avatar- Aufbruch nach Pandora ab ca. 12:15




Titel: Avatar – Aufbruch nach Pandora (James Cameron's Avatar)
Produktionsjahr: 2009
Produktionsland: USA
Regie: James Cameron
Hauptdarsteller: Sam Worthington, Zoë Saldaña, Sigourney Weaver
Länge in Minuten: 162 Minuten (Originalfassung)

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Stefanie Reitz

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