Farbe
im Film
In
diesem Aufsatz werde ich anhand von Beispielen der Frage nachgehen,
wie Farbe im Film eingesetzt wird, um eine Geschichte zu erzählen.
Das Verwenden von Farbe im
Film hat nicht nur einen ästhetischen Grund. Die Farbgestaltung von
Filmen ist wie eine Sprache, die wir mit dem Sehen unseres ersten
Films langsam erlernt haben. Wir können oft schon das Genre, die
Zeit und den Ort, an dem der Film spielt, anhand der Farbe, in der der
Film gehalten ist, bestimmen, bevor wir ihn überhaupt gesehen haben.
Zum Beispiel werden Science-Fiction Filme oft in kühlen Blautönen
gehalten, wohingegen Komödien ein gesättigt buntes Farbspektrum
aufweisen.
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Minority Report (2002), Steven Spielberg
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Anchorman (2004), Adam McKay |
Noch
bevor der Tonfilm erfunden war, wurde versucht Farbe im Film zu
verwenden. Die ersten Versuche bestanden darin, den Film Bild für
Bild mit Farbe anzumalen. Später entdeckte man, dass man dem gesamten
Film durch ein spezielles Entwicklungsverfahren einen Farbstich geben
konnte. Das nutzten Regisseure wie D. W. Griffith, um Geschichten zu
erzählen. In „Intolerance (1916)“ benutzte er verschieden
gefärbtes Filmmaterial, um zeitliche Epochen visuell voneinander zu
trennen.
Das Sehen von bestimmten
Farben löst bestimmte Gefühle in uns aus. Dies nutzen Filmemacher, um
den Zuschauer zu beeinflussen. George Lucas bringt in „Star Wars“
(1977) die Farbe Rot mit Wut und Hass in Verbindung. Andere nutzen
Rot, um Liebe und Intimität zu zeigen. Es gibt kein richtig oder
falsch für eine Farbe. In jeder Geschichte wird Farbe anders
eingesetzt. In der ersten Staffel von „Breaking Bad“ wird durch
das Auftauchen von Gelb Gefahr und Gewalt angekündigt. Genau das
Selbe wird in „Der Pate“ durch die Farbe Orange gemacht. Durch
das wiederholte Erscheinen einer Farbe im Zusammenhang mit bestimmten
Personen, Objekten, Situationen oder Emotionen kann ein komplett
neuer Sinnzusammenhang zwischen einer Farbe und dem Gefühl, das wir
mit dieser Farbe verbinden, geschaffen werden.
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Unbreakable (2000), M. Night Shyamalan |
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Unbreakable (2000), M. Night Shyamalan |
Durch
Farbkontraste im Film kann man beispielsweise Protagonist und
Antagonist visuell unterschieden, oder Unstimmigkeiten im Charakter
zeigen. Das Verändern von einer Farbe, mit der wir den
Protagonisten verbinden, oder sogar durch das Ändern des gesamten
Farbschemas kann man eine Entwicklung des Charakters oder der
Geschichte zeigen.
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Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2002), Edgar Wright |
Dabei
ist es kein Zufall, dass wenn man sich die verwendeten Farben im RGB
Farbrad ansieht, die Farbgestaltung oft einem Bestimmten Schema
folgt. Man sieht häufig sich gegenüberliegende Farben, sogenannte
Komplementärfarben, in Filmen, was in der Regel ein sehr
kontrastreiches Bild zur Folge hat. Häufige Beispiele sind Rot und Grün oder Blau und
Orange. Eine andere Art Farbe zu verwenden ist, ähnliche und nah
beieinander liegende Farben zu benutzen. Es entsteht ein sehr
ausgeglichenes, wenig kontrastreiches Bild. Häufig wird dieses
harmonische Bild durch ein Objekt oder eine Person in einer Farbe
gestört, da man dadurch sehr gut den Blick des Zuschauers lenken kann.
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Moonrise Kingdom (2012), Wes Anderson |
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Transformers (2007), Michael Bay |
Ich hoffe, ich konnte anhand der oben genannten Beispiele die Idee hinter der Farbgestaltung von Filmen näher bringen. Farbe ist ein nicht zu unterschätzendes Werkzeug auf der Leinwand. Eine gute Farbgestaltung ermöglicht einen Film visuell zu erzählen, anstatt nur über Dialoge mit dem Zuschauer zu kommunizieren.
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