Digitale Effekte
(oder auch visuelle Effekte) am Beispiel: Avatar – Aufbruch nach
Pandora (James Cameron's Avatar) [2009]
Was sind Digitale
Effekte?
Die Definition von visual effects ist nicht eindeutig, da auch andere
Bezeichnungen hierfür zur Verfügung stehen, wie: special effect,
special visual effect, digital effect etc..
Visuelle Effekte (engl. Visual effects
(VFX) sind Effekte in Filmen, die heutzutage meist digital mit
Computern in der Postproduktion erzeugt werden (≠ Spezialeffekte
(SFX), die direkt am Set gedreht werden).
Avatar
– Aufbruch nach Pandora war aber eine Ausnahme, was die
Erzeugung in der Postproduktion betrifft. James Cameron konnte seine
Darsteller und Avatare in der fast fertigen computergenerierten
Landschaft über einen Monitor live betrachten.
Um eine erste Darstellung
kostengünstiger zeigen zu können, werden postvisions erstellt, die
die Szene ungerendert, ohne Lichtberechnung oder ähnlicher
aufwendiger Bearbeitung wiedergeben.
Bevor für visuelle Effekte Computer
genutzt wurden, erzeugte man sie oft durch optische Prozesse, z. B.
Doppelbelichtung oder das Durchbelichten von mehreren
aufeinandergelegten Film- und Maskenlayern.
Heute arbeitet man bei VFX oft mit
3D-Grafiksoftware.
Zweck
Diese Effekte werden verwendet, um
Filmmaterial aufzubessern oder um bestimmte Effekte zu erzielen, die
anders nicht oder nur sehr umständlich zu erreichen wären. VFX
müssen real wirken, damit der Zuschauer die Illusion der Handlung
glaubhaft verfolgen kann.
Es gibt zwei unterschiedliche, am
Computer erstellte Viuselle Effekte:
Visible VFX:
Visible oder sichbare VFX sind Effekte,
die sehr aufällig sind, so zum Beispiel die Laufmaschinen aus Avatar
– Aufbruch nach Pandora oder die Autobots in Transformers.
Invisible VFX:
Invisible oder unsichtbare VFX sind
Effekte, die man im fertigen Film nicht mehr wahnimmt, z. B. das
Ersetzen von einem Greenscreen. → Diese Effekte werden häufig
wegen Kostenersparnis eingesetzt.
Visuelle Effekte können beträchtliche
Summen kosten, aber rentieren sich meistens, da das Bauen eines
Filmsets noch teurer werden würde.
Es gibt drei wesentliche Gründe für
die Anwendung von VFX:
- Der Regisseurs kann alle Freiheiten nutzen, um seine Filmgeschichte dem Zuschauer entgegen zu bringen
- Gefahrenminimierung für die Schauspieler und Stuntdouble
- Kostenfaktor (oft wird nur ein Teil der Kulisse nachgebaut und durch CGI oder matte painting generiert).
Verschiedene Visual Effects:
- Rotoscopie: Makieren von Personen und Objekten, um sie aus einem Schnittbild freizustellen (wenn die Verwendung von einem Greenscreen nicht möglich ist, wird in der Regel rotoscopie verwendet).
- Greenscreen: Green- und Bluescreen gehören zu den an meisten eingesetzten Effekten. Die verwendete Screenfarbe kann dann in der Postproduktion durch verschiedene Hintergründe ersetzt werden.
- Matchmoving: Dies ist der Prozess der Bewegungsverfolgung, um Objekte und Hintergründe mit der Bewegung der Kamera zu synchronisieren. Danach folgt eine Digitalisierung der Kamerabewegung (es gibt 2D- und 3D Tracking). James Cameron hat in Avatar 3D Tracking verwendet. (Mehr dazu unter performance capturing)
- CGI: Computer generated Images sind häufig verwendete Effekte in Filmen. Sie zählen zu den 3D Grafiken, die am Computer generiert werden.
- Stereoskopie: Zuschauer kann mit Polfilterbrillen das Kinogeschehen farbecht betrachten. Dieser Effekt entsteht druch einen 7 cm Abstand (Augenabstand) zweier Kameras.
Avatar – Aufbruch nach Pandora
Avatar – Aufbruch nach Pandora ist ein
Sience-Fiction-Film des Regisseurs James Cameron aus dem Jahr 2009.
Dieser Film vermischt real gedreht und computeranimierte Szenen.
Rund vier Jahre von der Erde entfernt
liegt Pandora – ein Planet, dessen reichhaltige
Unobtanium-Vorkommen die existenziellen Rohstoffsorgen der Menscheit
im Jahr 2154 auf einen Schlag lösen würde. So bricht eine Gruppe
von Wissenschaftlern auf, um die Ureinwohnern Pandoras, den
hochgewachsenen und in Stämmen organisierten Na'vi, Verhandlungen
über die Kolonisation ihrer Heimat aufzunehmen. Darunter ist der an
den Rollstuhl gefesselte Ex-Marine Jake Sully. Anstelle seines
verstorbenen Bruders schlüpft nun Jake in die Haut eines Avatars –
eines geklonten Na'vi-Körpers, der gleichzeitig als Vehikel und das
diplomatisches Instrument dient. Bei seinen ersten Austritt in den
Dschungel trifft er auf die Eingeborene Neytiri, zu der er im Laufe
der Zeit eine Beziehung aufbaut. Jake lernt die Lebensweise der Na'vi
zu respektieren und nimmt schließlich einen Platz in ihrer Mitte.
Guy Williams, VFX Supervisor von Weta
Digital (unter der Leitung dieser neuseeländischen Firma
entstanden die visuellen Effekte) erklärte in einem Interview die
vielfältigen Spezialeffekte von Avatar.
Da der ganze Film in 3D Stereo
aufgenommen wurde, mussten die grafischen Effekte so erzeugt werden,
das sie auch in 3D funktionieren, d. h. dass u. a. Der Großteil der
Effekte vor der Kamera generiert werden mussten.
Der Planet Pandora (z. B. mit seinen
fliegenden Halleluja-Bergen und den Ureinwohnern, den Na'vi und der
außerirdischen Flora und Fauna) zeigt es eine große Bandbreite
digitaler Effekte.
Die Wasserfälle im Dschungel von
Pandora sind alle Flüssigkeitssimulationen mit Partikelsystemen.
Diese wurden dazu genutzt, den Nebel und die Luftabsorption des
Wassers zu erzeugen.
Ein neu entwickeltes System für
Subsurface Scattering (Volumenstreuung), berechnete die
richtige Lichtfarbe und ihre Einflüsse auf die Körperfarbe bei
Eintritt in das Medium (hier zum Beispiel Haut). Dies ermöglichte
zum Beispiel, blaue Haut mit rotem Blut zu erzeugen, ohne das dieses
Lila wurde. Außerdem wurden hierdurch auch neue Fluid Solver
geschaffen, die die Wassereffekte, die großen Feuereffekte und Rauch
berechneten.
Ein weiteres Tool , das für diesen Film
entwickelte wurde, war Spherical Harmonics
(Kugelflächenfunktionen). Wenn die Spherical Harmonics
berechnet waren, konnte man in kurzer Zeit realistische
Lichtstimmungen erreichen.
Ein sehr wichtiger Bestandteil von
Avatar – Aufbruch nach Pandora war das Performance
Capturing. Der Film enhält einen sehr großen Anteil an
fotorealistischen und computergenerierten Fiugren, die mit dem
Motion-Capture-Verfahren animiert wurden. Für dieses Verfahren waren
technische Neuerungen (z. B. die performance-capture-stage)
erforderlich, mit der die Mimik und emotionale Reaktionen der
Schauspieler anhand von Makierungen im Gesicht und am Ganzkörperanzug
erfasst, am Computer verarbeitet und schließlich auf die
computergenerierte Figur übertragen werden konnte.
Avatar- Aufbruch nach Pandora ab ca. 12:15
Titel: Avatar – Aufbruch nach
Pandora (James Cameron's Avatar)
Produktionsjahr: 2009
Produktionsland: USA
Regie: James Cameron
Hauptdarsteller: Sam Worthington, Zoë
Saldaña, Sigourney Weaver
Länge in Minuten: 162 Minuten
(Originalfassung)
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Stefanie Reitz
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