Stop-Motion Animation
Was ist Stop-Motion?
Animieren (aus dem lateinischen:
animare) bedeutet wörtlich übersetzt „zum Leben erwecken“.
Während beim klassischen Realfilm die Bilder in der Regel aus
Aufnahmen von „echten“, sich bewegenden, lebendigen Figuren oder
Objekten bestehen, werden beim Animationsfilm einzelne Frames
aufgenommen und aneinander geschnitten. Diese Einzelbildschaltung ist
auch als „Stop-Motion“-Verfahren (Objektanimation)
bekannt und wirkt ab 12 Bildern pro Sekunde wie eine Animation. Um
allerdings wirklich einen flüssigen Eindruck zu schaffen werden vor
allem bei Stop-Motion Verfahren meistens 24 Bilder in der Sekunde
aufgenommen.
Das Prinzip der meisten
Animationsverfahren ist wie das eines Daumenkinos. Betrachtet man die
Bilder einzeln, werden die wenigen Veränderungen von Seite zu Seite,
wie im Film Frames, sichtbar. Doch sobald man die Seiten des
Büchleins mit dem Daumen schnell abblättert, verschmelzen die
einzelnen Darstellungen zu einer fließenden Bewegung. Dieser Effekt
wird durch die Trägheit unserer Netzhaut und unserer Nervenzellen
möglich. Die Netzhaut behält jedes Bild für 0,05 Sekunden auf der
Oberfläche und lässt es mit dem nächsten, schnell folgenden Bild
zusammenfließen.
Durch schnelles abspielen ergibt sich eine flüssige Bewegung |
Arten von Stop-Motion
Der
Begriff Stop-Motion hat sich in Fachkreisen als Synonym für die
Modell- und Puppenanimation eingebürgert. Diese Form der Animation
zeichnet sich durch eine unglaubliche Vielfalt aus, da die
Protagonisten/innen Holzpuppen, Drahtfiguren, Spiel-und Knetfiguren
sein können, aber auch einfach nur Knöpfe, Streichhölzer,
Büroklammern. Was sie alle verbindet und Stop-Motion als eigenes
Genre innerhalb des Animationsfilms definiert, ist ihre
Dreidimensionalität. Entscheidend ist dabei, was zwischen den
Aufnahmen passiert. Jede Veränderung an den Objekten ist so
geringfügig und zugleich aufwendig, dass z.B. eine einzige
Armbewegung Stunden in Anspruch nehmen kann
Puppentrickfilm:
Hier werden Puppen innerhalb eines Bühnenbildes von Bild zu Bild in
kleinen Schritten verändert, damit sie sich im fertigen Film flüssig
bewegen. Üblicherweise besitzen die Puppen ein Skelett mit
schwergängigen Gelenken, damit sie die Pose, in die der Animator sie
biegt, auch beibehalten.
Brickfilm:
Sämtliche Figuren und Kulissen werden aus Legosteinen
zusammengesetzt.
Knetanimation:
Die Figuren bestehen aus Knetgummi oder Ton, in neuerer Zeit
teilweise auch mit auswechselbaren Plastikteilen
Cut-Out-Animation:
Ausgeschnittene Objekte, meist aus Papier, Pappe oder Stoff, werden
für die Einzelbilder verschoben.
Silhouettenanimation:
Die ausgeschnittenen Objekte werden von hinten beleuchtet, so dass
nur deren Silhouetten zu erkennen sind.
3D-Stop-Motion:
Ist die neuste Technik und wurde bisher in zwei Filmen benutzt:
Coraline aus
dem Jahre 2009 und ParaNorman
von 2012. (Genauere Erklärungen weiter unten)
Geschichte
1896
wurde diese Technik erstmals von Regisseur Georges
Méliès für einen Film
eingesetzt.
dDer Filmpionier, der zwischen 1896 und
1912 über 500 Filme drehte, benutzte bereits viele traditionelle
Filmtricks, die auch Jahre später noch vielfach Verwendung fanden.
Auch er benutztehäufig den Stopptrick, indem er Gegenstände und
Personen durch Unterbrechung der Aufnahme verschwinden ließ. So
beendete er seine Vorführungen meist damit, dass er in die Luft
sprang, sich dann verschwinden ließ und stattdessen einen
Feuerwerkskörper zündete. Für den
Zuschauer ergab dies den Eindruck,
Méliès sei im wahrsten Sinne des Wortes „in die
Luft gegangen“. In anderen Filmen
arbeitete er mit Doppelgängeraufnahmen, in dem er einen Teil des
Kameraauges maskierte, den Film zurückspulte, und anschließend die
andere Hälfte des Filmes belichtete.
Ab
der Mitte der ersten Jahre des neuen Jahrhundert wurde die Stop
Motion Animation immer wieder für Trickfilme und andere Filme
eingesetzt. Ab 1910 gab es die ersten Filmgenres die nur mit dieser
Technik arbeiteten.
Das
erste Mal das diese Technik für einen Film benutzt wurde war bei The
Humpty Dumpty Circus (1897)
in dem Spielzeug Zirkustiere auf der Leinwand zum Leben erweckt
wurden. Während diese Technik nur selten benutzt wurde war es Willis
O´Briens animierter Riesengorilla King
Kong (1933) der damit
erst einen großen Eindruck auf die Filmwelt hinterlassen hat.
Vor
allem aber auch Ray Harryhausen entwickelte und verfeinerte ab den
1950er-Jahren die Technik. Filme wie Sindbads
siebente Reise oder
Jason und die Argonauten
sind Klassiker des Fantasy-Genres.
Noch
bis in die 1980er Jahre wurde Stop-Motion in einigen bekannten Filmen
wie Terminator,
Star Wars
Episode IV bis VI oder Kampf
der Titanen eingesetzt.
Beispiel aus Star Wars
Eine
Neuentdeckung gab es vor allem in den letzten zwanzig Jahren dank
Filmen wie The Nightmare
Before Christmas.
(1993)
Stop-Motion heute
Trailer zu Coraline
Die
neuste Technik die heute eingesetzt wird ist 3D-Stop-Motion. Ein
Beispiel dafür ist Coraline
(2009). Ein Grund warum der Film in 3D gedreht wurde, liegt
warscheinlich an der Tatsache das The
Nightmare Before Christmas im
Jahr 2006 von Disney in 3D konvertiert wurde und neu erschien. Damit
hatte sich gezeigt das 3D bei Stopmotion prinzipiell funktioniert und
somit fiel die Entscheidung Coraline direkt in 3D zu drehen. Auch die
Technik der Stop-Motion selbst hat sich hier angeboten, da diese von
Bild zu Bild entsteht konnte man so schnell den stereoskopischen
Effekt immer wieder überprüfen.
Der
Visual Effekts Supervisor Brian van´t Hul benont hierbei die
Wichtigkeit von Vorrausplanung und Tests die vor allem bei
Stop-Motion-Filmen nötig ist und dem 3D zu gute kommt.
Die Produktion von Coraline
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