Split-Screen
Bekannt aus Nachrichtensendungen wie der Tagesschau oder
durch Überwachungssysteme, in denen mehrere Sektoren des überwachten Bereiches
gezeigt werden, ist Split-Screen ein bekanntes visuelles Mittel in den Medien.
Bei Split-Screen wird der Bildschirm in zwei oder mehrere Teile geteilt. Jeder
Bereich des Bildes zeigt dabei eine andere Handlung oder einen anderen Handlungsverlauf.
Doch auch als Stilmittel im Film wird Split-Screen benutzt.
Geschichte
Zum ersten Mal wurde Split Screen von Edwin S. Porter in
seinem Stummfilm „Life of an American Fireman“ aus dem Jahr 1903 eingesetzt. Doch
schon in den 1920er Jahren fingen Regisseure an das Filmmittel zu vermeiden. Es
entspricht nicht dem Hollywood Continuity Style, denn Split-Screen zerbricht
die Illusion des Filmes, der Realität möglichst nah zu kommen.
Seit den 1960er gewann Split-Screen wieder mehr an Popularität und wird seit dem wieder öfter als gestalterisches Mittel eingesetzt.
Seit den 1960er gewann Split-Screen wieder mehr an Popularität und wird seit dem wieder öfter als gestalterisches Mittel eingesetzt.
Technik
Zu analogen Zeiten gab es zwei Varianten einen Split-Screen
zu erzeugen. Bei der ersten Variante wird zunächst ein Teil des Filmes
abgedeckt während der andere belichtet wird. Die Abdeckung wird zur anderen
Seite getauscht, der Film zurück gespult und der zweite Teil des Filmes
belichtet. Am Ende ist der Film zwei Mal belichtet worden, jedoch mit
unterschiedlichen Handlungen in jedem Bildteil.
Bei der zweiten Variante, die zu analogen Zeiten benutzt wurde, werden die jeweiligen Handlungsverläufe einzeln abgefilmt. Danach wird in der Postproduktion ein unbelichteter Filmstreifen mit den jeweiligen Teilen der anderen Filme bedruckt.
Heutzutage ist es durch die Digitalisierung von Filmen sehr einfach einen Splitscreen zu erzeugen. Dazu wird in After Effects oder ähnlichen Programmen das Bild in zwei oder mehr Teile geteilt und die jeweiligen Sequenzen zugeordnet.
Bei der zweiten Variante, die zu analogen Zeiten benutzt wurde, werden die jeweiligen Handlungsverläufe einzeln abgefilmt. Danach wird in der Postproduktion ein unbelichteter Filmstreifen mit den jeweiligen Teilen der anderen Filme bedruckt.
Heutzutage ist es durch die Digitalisierung von Filmen sehr einfach einen Splitscreen zu erzeugen. Dazu wird in After Effects oder ähnlichen Programmen das Bild in zwei oder mehr Teile geteilt und die jeweiligen Sequenzen zugeordnet.
Varianten von Split Screen
Der Klassiker bei dem Split Screen angewandt wird, ist alle
Beteiligten eines Telefonates gleichzeitig zu zeigen, um so die
Unterschiedlichen Reaktionen hervor zu heben. Gleichzeitig verschafft es dem Filmemacher
die Möglichkeit, dem Zuschauer ein Gefühl der Nähe zwischen den Charakteren zu vermitteln,
obwohl die Charaktere örtlich voneinander getrennt sind.
Indiscreet (1958 / Stanley Donen)
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Eine andere beliebte Variante Split Screen einzusetzen, ist Split
Screen mit einer Parallelmontage zu verknüpfen. Doch anstatt zwischen den
Handlungen hin und her zu schneiden, werden diese Parallel gezeigt. Meist
treffen sich die Handlungen an einem Punkt wieder und eine Seite wird auf das
komplette Bild ausgeweitet.
Kill Bill - Volume 1 (2003 / Quentin Tarantino)
Kill Bill - Volume 1 (2003 / Quentin Tarantino)
Eine dritte Möglichkeit Split Screen einzusetzen, ist eine
Szenerie aus mehreren Blickwinkeln zu zeigen; berühmt für diese Variante sind
Szenen aus dem Film „Woodstock“.
Split Screen in 500 Days of Summer
500
Days of Summer (2009) ist ein Independent-Liebesfilm von Marc Webb. Dieser
handelt von der Liebesgeschichte zwischen Tom Hansen (Joseph Gordon-Levitt),
einem Glückwunschkarten-Gestalter und Summer Finn (Zooey Deschanel), die
Assistentin seines Chefs. Anstatt einer chronologischen Erzählung wird zwischen
den 500 Tagen ihrer Liebesgeschichte, von dem Augenblick des Kennenlernens bis
zum Abschließen, sprunghaft gewechselt. Im späteren Verlauf des Films treffen
sich Summer und Tom nach ihrer Trennung zufällig wieder und sie lädt Tom zu
ihrer Hausparty ein. Hier wird Split Screen besonders geschickt eingesetzt. Anstatt
diesen mit einer Parallelmontage zu verbinden oder eine Situation aus
verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen, wird der Split Screen genutzt, um die
Vorstellung von Tom dem realen Verlauf der Party gegenüber zu stellen.
500 Days of Summer (2009 / Marc Webb)
Marc
Webb zeigt so, wie wirkungsvoll Split Screen eingesetzt werden kann und schafft
es, dem Zuschauer einen direkten Einblick in die Gefühlswelt von Tom zu geben.
So kann er sich trotz des Bruches des Hollywood Continuity Stiles mehr mit Tom
identifizieren.
Titel: Kill Bill - Volume 1
Produktionsland: Vereinigte Staten
Regie: Quentin Tarantino
Länge: 106 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Produktionsland: Vereinigte Staten
Regie: Quentin Tarantino
Länge: 106 Minuten
Erscheinungsjahr: 2003
Titel: 500 Days of Summer
Produktionsland: Vereinigte Staten
Regie: Marc Webb
Länge:95 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: Vereinigte Staten
Regie: Marc Webb
Länge:95 Minuten
Erscheinungsjahr: 2009
Niklas Heuer-Jungemann, 912823
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