Schärfentiefe
Definition
Die Schärfentiefe ist ein Maß für den scharf wiedergegebenen Anteil der
Raumtiefe einer Szenerie.
Dabei ist die Schärfentiefe eines der wichtigsten
Gestaltungsmittel bei der Erstellung eines Filmes oder einer Fotografie.
Bei einem kleinen Schärfebereich spricht man von einer
geringen Schärfentiefe. Wenn der abgebildete Schärfebereich groß ist, spricht
man von einer großen Schärfentiefe.
Diese lässt sich mit verschiedenen Mitteln verändern.
So kann der scharf dargestellte Bereich des Bildes gezielt als Stilmittel
eingesetzt werden.
Ein sehr gutes Erklärvideo findet man unter:
Anwendungszweck
Fokus des Zuschauers
Mit Hilfe der Schärfentiefe können bestimmte Teile des
Bildes scharf und andere Teile unscharf dargestellt werden. Dadurch kann man
z.B. den Fokus des Zuschauers bewusst auf bestimmte Bildbereiche lenken.
In einer Szene aus dem Film "Mr Nobody" von
Jaco Van Dormael, sehen wir einen besonders kleinen Schärfebereich auf Nemo
Nobody, der Person rechts im Bild. Der Blick fällt sofort auf ihn.
Mit dem Eintreten der weiteren Person in der Unschärfe sind nun weitere
Blickpunkte vorhanden.
Im Verauf der Szene wird die Schärfentiefe größer und die Person im Hintergrund
deutlicher abgebildet. Dadurch wird zunehmend erkannt wer die Person im
Hintergrund ist.
Aus gestalterischer Sicht, realisiert Nemo Nobody im
Verlauf der Szene wer zu ihm spricht. Die Person im Hintergrund wird zunehmend
wichtiger.
Abheben vom Hintergrund
Aber auch einzelne Objekte lassen sich mit Hilfe der
Schärfentiefe vom Hintergrund abheben, durch eine geringere Schärfentiefe.
Störender Hintergrund
Ebenfalls lassen sich mit einer geringeren
Schärfentiefe störende Elemente im Hintergund bzw. Vordergrund reduzieren.
Die Schärfentiefe kann beeinflusst werden durch:
Blende
Die Blende reguliert den Lichteinfall durch ein
Objektiv auf z.B. einen Sensor.
Die Blenden-Regulierung hat direkten Einfluss auf die
Veränderung der Schärfentiefe.
Bei einer offenen Blende, d.h. die Öffnung im Objektiv
zum Sensor ist weit geöffnet, ist der Lichteinfall sehr hoch.
Die Folge davon ist eine geringe Schärfentiefe.
Bei einer kleinen Blendenöffnung gelangt weniger Licht
auf den Sensor. Hierbei ist die Schärfentiefe jedoch größer und eine größere
Tiefe im Raum kann scharf abgebildet werden.
Ein Beispiel: Bei einer
Blendenzahl von 2,0 (große Blendenöffnung) ist die Schärfentiefe sehr gering.
Bei einer Blendenzahl von 22 ist die Schärfentiefe sehr groß.
Blendenreihe
von 2,0 bis 22
Entfernung zum
Objekt
Eine weitere Möglichkeit zur Regulierung der
Schärfentiefe ist die Entfernung zum Objekt. Das bedeutet, je kleiner die
Entfernung zwischen einer Kamera und einer Szenerie ist, desto geringer ist die
Schärfentiefe.
Wenn wir uns bei gleichbleibender Brennweite und
Blende von dieser Szenerie entfernen vergrößert sich die Schärfentiefe.
Brennweite
Ebenfalls ist es möglich die Schärfentiefe an Hand der
Brennweite zu verändern.
Hierbei gilt, bei gleichbeibender Blende und
Entfernung zum Objekt, je weitwinkliger das Objektiv, desto größer ist die
Schärfentiefe. Umgekehrt bedeutet das, je teliger das Objektiv, desto geringer
ist die Schärfentiefe.
Praxistipp:
Schärfentiefe-Simulator
Eine einfache Methode, sich die Schärfentiefe vor
einem Dreh oder Fotoshooting anzeigen zu lassen ist der Online
Schärfentiefe-Simulator. Diesen findet man unter Dofsimulator.net
.
Es lässt sich die Blende, die Brennweite und der
Abstand der Kamera einstellen. Gleichzeitig wird die jeweilige Schärfentiefe
dargestellt.
Quelle:
Filmauschnitt "Mr. Nobody" von Jaco Van
Dormael
Grafiken und Fotos ©JustAnArtwork / Andrej Justus
Die Schärfentiefe ist ein Maß für den scharf wiedergegebenen Anteil der Raumtiefe einer Szenerie.
Ein sehr gutes Erklärvideo findet man unter:
Fokus des Zuschauers
Mit dem Eintreten der weiteren Person in der Unschärfe sind nun weitere Blickpunkte vorhanden.
Im Verauf der Szene wird die Schärfentiefe größer und die Person im Hintergrund deutlicher abgebildet. Dadurch wird zunehmend erkannt wer die Person im Hintergrund ist.
Brennweite